The Ups and The Downs – Chapter 006

Mala:

Mit den ersten Sonnenstrahlen, die meine Haut kitzelten, wachte ich auf. Ich streckte mich – oder besser gesagt, ich versuchte es. Mein Partner hielt mich fest umschlungen. Seine Körperwärme war sehr angenehm, doch ich musste aufstehen.

„Schatz, könntest du mich freundlicherweise loslassen?“, fragte ich ihn in einem ruhigen Tonfall.

„Hmmm“, kam es von ihm. Er rührte sich kein Stück.

„Schatz, ich muss wirklich aufstehen. Die Gemeinschaft braucht mich“, beharrte ich und küsste seine Hand, an die ich gerade dran kam.
Widerwillig ließ er mich los, sodass ich mich erheben konnte.

„Dankeschön“, sagte ich herzlich. Als zusätzliche Geste beugte ich mich noch einmal zu ihm und küsste ihn auf die Wange.

„Wenn du das noch einmal machst, muss ich dich leider wieder ins Bett ziehen“, neckte er mich. Ich lächelte geheimnisvoll, doch ging vorsichtshalber ein wenig vom Bett weg.

„Warum musst du denn heute so früh aufstehen?“, fragte er mich.

Ich zog ein luftiges Gewand über und drehte mich wieder zu ihm.

„Heute soll ein heißer Tag werden, sodass wir möglichst schnell fertig werden wollen“, erklärte ich ihm.

„Dann fangen wir bestimmt auch schon etwas früher an“, dachte er laut nach. „Hast du denn noch einen Moment?“

Diese Frage überraschte mich. „Ich denke schon.“ Ich setzte mich an die Bett kante und richtete meine ganze Aufmerksamkeit auf ihn.

„Was denkst du, wie die Sterne zu unserer Partnerschaft stehen?“

Diese Frage wunderte mich noch mehr. Ich dachte kurz nach und antwortete schließlich.

„Ich denke gut. Wir sind schon lange ein Paar.“ Lächelnd betrachtete ich die Armreifen um mein linkes Handgelenk. El hatte sie alle für mich gemacht, als Zeichen seiner Zuneigung. An meinen Oberarmen und meinen Fußgelenken konnte man mehr Bändchen finden. Diese hatte ich von Mitgliedern der Gemeinschaft bekommen, die mich mochten und sich bei mir bedanken wollten. Ich trug diese kleinen Gesten der Wertschätzung jeden Tag voller Stolz.
„Wieso fragst du das?“

„Schließe deine Augen“, sagte er bloß.

Also schloss ich meine Augen und versuchte mit dem Gehör zu erschließen, was er vorhatte. Was hatte er vor? Hatte er eine Überraschung für mich? Was konnte es wohl sein? Warum gerade heute und warum hatte er mir diese Fragen gestellt?

„Okay, öffne sie wieder.“

Langsam, aber trotzdem neugierig, öffnete ich meine Augen. Vor mir kniete El und schaute mich nervös an. In diesem Zustand hatte ich ihn nicht oft erlebt. In seinen Händen hielt er eine Kette. Wir schauten uns einige Momente einfach nur an.

„Mala, wir sind nun schon lange Zeit ein Paar und die Sterne schickten uns ein Zeichen. Ich liebe dich und deswegen Frage ich dich“

Ich schlug mir eine Hand vor den Mund. Hatte er das vor, was ich dachte? Bereits jetzt stiegen die ersten Tränen in meine Augen.

„Willst du den Bund des Lebens mit mir eingehen?“

Erwartungsvoll schaute er mich an. Seine wunderschönen Augen glitzerten in dem Sonnenlicht und auch wenn er mich gerade nicht berührte, konnte ich seine Körperwärme spüren. Sofort wurde mir wohlig zumute.
Da ich keinen Ton heraus bekam, fing ich erst einmal zu nicken an. Ich wischte die ersten Tränen weg und schaute ihn wieder an. Seine komplette Erscheinung, dann die Halskette in seinen Händen und schließlich in sein Gesicht.

„Ja“, brachte ich endlich hervor. „Ja, ich will“

Er seufzte erleichtert und ich warf mich in seine Arme. Ich spürte, wie er lächelte. Wir küssten uns kurz, bevor er mir die Halskette ummachte.

„Sie ist wunderschön“, flüsterte ich und tastete die stolz ab.

Wir seufzten beide. Er vor Erleichterung und ich vor Glück.

„Ich freue mich, Liebes“ Er legte seine Hände an meine Hüften. „Dann können wir unser Haus erweitern und eine Familie gründen.“

Ich ließ diesen Gedanken auf mich einwirken. Meine eigene Familie. Kinder, die El und ich großziehen würden. Die wir in die Gesellschaft eingliedern würden. Die wir beide über alles lieben würden. Die irgendwann selber Familien gründen würden und El und ich voller Stolz auf weitere Generationen blicken könnten.

„Das würde mir sehr gefallen.“ Ich schloss die Lücke zu ihm und schlang meine Arme um ihn.

„Musst du nicht zur Arbeit?“, brach El die Harmonie.

„Vergiss es“, lachte ich und löste mich soweit, dass ich in sein Gesicht schauen konnte. „Wir sind kurz davor den Bund unseres Lebens zu schließen. Die Gemeinschaft wird das schon verstehen.“

Er strich mir über die Haare und nahm mich in die Arme. Durch die Arbeit auf dem Feld hatte er durchtrainierte Arme und so war es ein leichtes für ihn, mich hochzuheben und auf das Bett zu setzen. Wir ließen uns noch einmal auf das Bett fallen.
Händchenhaltend schauten wir uns an.

„Und den Antrag hast du geplant gehabt?“, fragte ich ihn.

Er nickte. „Ich habe nur auf den richtigen Moment gewartet“

„Gestern oben in den Bäumen wäre ziemlich romantisch gewesen“, neckte ich ihn und erinnerte mich, wie glitzernd und entspannend es dort gewesen war.

„Stimmt, aber ich hatte Angst, dass du Nein sagst und der Ort ruiniert wird“

Ich kicherte kurz über diesen Gedanken, wofür ich einen verwirrten Blick erntete.

„Schatz, ich liebe dich. Wieso hätte ich Nein sagen sollen?“ Ich drückte seine Hand. „Die Sterne haben uns als Seelenpartner ausgesucht und das spüre ich jeden Tag“

Sein Gesicht begann zu strahlen. Er beugte sich über mich und küsste mich. Auf die Stirn, danach auf den Mund und schließlich verteilte er Küsse meinen Hals entlang.

„Du bist perfekt“, flüsterte er. „Ich bin so froh, dass wir den Rest unseres Lebens gemeinsam verbringen“

Ich lächelte bloß. Vollkommene Glückseligkeit durchströmte meinen Körper. Jedes Mitglied der Gemeinschaft strebte nach diesem Zustand. Den Seelenpartner zu finden. Ich hatte Glück gehabt und ich war den Sternen so dankbar für mein Los. Mein Leben war toll. Ich war stolz von meinen Kollegen gemocht zu werden und meinen Beitrag zu leisten. Die Bänder an meinen Gelenken bestätigten dies, doch das wichtigste war nun die Halskette, die meine Zukunft voraussagte.
Ich schloss meine Augen und atmete tief ein und aus. Mein Leben war heute mit einem Schlag viel besser und erfüllter geworden. Es konnte nur noch besser werden, denn meine Zukunft lag genau neben mir.

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