The Ups and The Downs – Chapter 002

Mala:

„Die Bretter bitte einmal hierhin“, rief ich der Truppe zu. „Genau hierhin, Jungs!“

Oben in den Bäumen wartete bereits eine zweite Truppe, die die Bretter annahm und sie richtig ausrichtete. Heute arbeiteten wir an einem neuen Haus.
Ich war die Person, die dieses Projekt koordinieren durfte. Die Truppe in den Bäumen zog mithilfe eines Seilzuges die Ladung Bretter hinauf.

„Ihr könnt dann direkt die nächste Ladung holen“, wies ich die erste Truppe an. Sie nickten alle und machten sich sofort auf den Weg. Danach wand ich mich an die obige Truppe. „Einen Moment, ich komme gerade hoch!“

Schnell und konzentriert erklomm ist den massiven Stamm und blieb auf einem stabilen Ast stehen.
Kurz schüttelte ich den Schmutz von meinen Beinen und klopfte meine Hände sauber. Ich sah noch die kleinen Wunden, die im nächsten Moment allerdings geschlossen waren.

„Super, da bin ich“, lachte ich kurz. Ich hatte wirklich eine tolle Truppe. Sie arbeiteten nicht nur gerne, sondern auch präzise und gut miteinander. „Diese Bretter kommen da hin“

Ich erklärte ihnen, wie ich mir das Projekt vorstellte und wo welches Brett positioniert werden sollte.
Als das grobe Gerüst stand, driftete ich in den Tagtraum, wie die Familie in diesem Haus leben würde. Ich sah praktisch schon die einzelnen Räume und wie die beiden Eltern und ihr Neugeborenes sich hier bewegen würden. Kinder waren ein echtes Wunderwerk. Es machte mich jedes Mal wieder glücklich einer Familie ein fertig-gestelltes Haus präsentieren zu dürfen und dann ihre fröhlichen und dankbaren Gesichter zu sehen.
Eine Weile beobachtete ich, wie sie arbeiteten und langsam ein Haus zu erkennen war.

Irgendwann verabschiedete ich mich und kletterte den Stamm wieder hinunter. Solange sie mich nicht brauchten, konnte ich bei anderen vorbeischauen. Vielleicht wurde ich irgendwo gebraucht.
Den Blick nach oben gerichtet, schlenderte ich durch den dichten Wald. Hier und da beantwortete ich eine Frage, aber danach hatte ich Pause.
Bis ich wieder helfen konnte und anschließend mit meiner Truppe essen gehen konnte, würde noch ein wenig Zeit vergehen. Also ging ich hinaus in die Felder und suchte nach meinem Partner.
Er arbeitete gerade und kniete sich über Pflanzen, als ich ihn von hinten umarmte.

„Mala, was machst du denn hier?“, fragte er überrascht und richtete sich auf. Er war stark genug um mich mit hinauf zu ziehen und mich einmal herumzuwirbeln. Danach ließ er mich hinunter und ich legte meine Arme um seinen Bauch.

„Die Truppe ist so fleißig, dass ich gerade nicht gebraucht werde“ Er legte seine Hände an meine Hüften. „Und da dachte ich, dass ich dich mal besuchen komme“

Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht und er küsste mich kurz.
„Da freut mich sehr“, flüsterte er, als sich unsere Lippen lösten.

„Musst du denn noch viel machen?“, fragte ich nach.

Er schüttelte den Kopf.

„Ich werde auf jeden Fall heute Abend frei haben.“

Jetzt fing auch ich an zu lächeln.

„Dann beende ich mal meine Arbeit, damit ich auch heute Abend frei habe.“

Ich küsste ihn kurz zum Abschied und machte mich auf den Rückweg.

Meine Truppen hatten wirklich ganze Arbeit geleistet.
Das grobe Gerüst des Hauses war fertig. Würden wir Blätter für das Dach benutzen, wäre es so gut wie sofort bewohnbar. Doch wir hatten unsere Baukünste so verbessern können, dass wir in ein paar Tagen ein stabiles Holzhaus sehen würden.
Als Belohnung für die erfolgreiche Arbeit gingen wir zum Lager um etwas zu essen. Ich konnte mit meinen Truppen immer an einem langen Tisch zusammen sitzen. So konnten wir uns besser unterhalten und uns sehen.

Mein Schatz trennte sich von seinen Kollegen und setzte sich neben mich.
Die Kinder hatten etliche Tische gedeckt und Glühwürmchen gefangen, die uns Licht spendeten. In kleinen Gläsern standen sie in regelmäßigen Abständen auf den Tischen. Es sah wirklich niedlich aus. Die Kleinen gaben sich immer sehr große Mühe, um etwas für die Gemeinschaft zu tun, bevor sich arbeiten durften. Mit blühenden Zweigen und frischen Blumen sah unser Essplatz einfach wunderschön aus.
Ich war ihnen für diesen Beitrag sehr dankbar. Schon sehr oft hatte ich den Kindern gesagt, dass sie mit dem Tisch decken und dekorieren auch etwas für die Gemeinschaft taten, aber sie waren immer sehr stolz, wenn sie eine „richtige“ Arbeit bekamen.

„Das sieht toll aus, oder?“, fragte ich meinen Schatz.

„Es ist wirklich hübsch geworden“, sagte er mit einem Blick auf die Glühwürmchen und nahm meine Hand. „Ansonsten war dein restlicher Tag auch gut?“

„Sie leisten wirklich tolle Arbeit“, antwortete ich mit einem zufriedenen Blick zu meinen Kollegen und lächelte. „Noch ein paar Tage und das Haus wird fertig sein.“

„Die neue Familie wird sich bestimmt freuen.“

Ich nickte und unsere Köche brachten das Essen. Die Atmosphäre war entspannt. Alle aßen fröhlich, manche unterhielten sich währenddessen miteinander. Danach nahm mein Partner wieder meine Hand und führte mich zu einem Baum. Er kletterte voran, ich hinterher.
Beim letzten Schritt blieb ich mit einem Bein kurz an einem Zweig hängen.

„Au!“, stieß ich hervor und schleppte mich neben ihn. Mit zusammengebissenen Zähnen beobachtete ich die Wunde an meiner Wade.

„Alles okay?“, fragte er besorgt.

„Ich denke schon.“ Der Schmerz nahm bereits ab. „Es heilt schon.“ Die Wunde wurde zu einem kleinen roten Strich bevor sie komplett verschwand.

„Wohin möchtest du mit mir?“ Er brachte mit manchmal an wunderbare Orte, die ich selbst noch nicht entdeckt hatte.

„Hier ist es einfach so schön“, meinte er und ließ sich auf den Zweig sinken.

Er hielt mir die Hand hin, damit ich mich neben ihm niederlassen konnte. Ich lehnte mich an ihn und schaute zu ihm hoch. Doch er schaute bloß geradeaus, also folgte ich seinem Blick.
Von hier oben konnten wir über einen Großteil der Landschaft blicken. Ich war mir gar nicht bewusst gewesen, wie hoch wir geklettert waren. Unten konnte ich unsere langen Tische sehen und die kleinen Lichtpunkte, die die Glühwürmchen in den Gläsern waren.

„Das ist atemberaubend“, flüsterte ich überwältigt.

Mein Schatz lächelte mich an und küsste meinen Scheitel. Ich griff nach seiner Hand und machte es mir gemütlich. Das war die perfekte Möglichkeit um zu entspannen.

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