Future 001

(Nachts auf der Straße. Man sieht Jodie wie sie Essen in ihrem „Mantel“ versteckt. Sie kommt an eine riesige Stahltür. Sie holt eine Kette hervor und öffnet die Tür. Ein langer Gang mit vielen Treppen nach unten. Eine große Halle. Viele Türen, die zu Schlafräumen führen, Einige sind geöffnet, andere sind geschlossen. Am hinteren Ende sind Tische mit leuchtenden Stühlen. Alles ist in schummriges Kerzenlicht getaucht.)

Ragnar: Wo warst du, Jo?

Jo: Ich war unterwegs.

Ragnar: Bist du verrückt?! Sie hätten dich erwischen können!

Jo: Lionel und Chris sind doch auch unterwegs!

Ragnar: Schlimm genug. Hast du was von ihnen gehört?

Jo: Wie denn? Mach dir keine Sorgen, die tauchen bestimmt wieder auf.

(Die Tür öffnet sich. Lionel und Chris kommen herein. Yashar steckt seinen Kopf durch den Türspalt.)

Yashar: Habt ihr was Tolles mitgebracht?

Chris: Ich habe Brot besorgen können und Lionel hier (Er zeigt auf seinen Freund) hat Eisenstangen gefunden.

Ragnar (Seufzt): Was ist das denn für ein Leben? Wir müssen uns unter der Erde verstecken, damit sie uns nicht finden.

 

(Emma und Jack gehen die Straße entlang. Sie biegen in eine Seitengasse ein.)

Jack: Emma, wo führst du mich hin?

Emma: Das kann ich dir noch nicht sagen. Siehst du das Eisentor? Mach es auf!

Jack: Was bringt das? Was willst du hier?

Emma (Seufzt): Wenn du es unbedingt wissen willst… Da unten sind Menschen.

Jack: Was? Es gibt noch welche von der Rasse, die nicht krepiert sind?!

Emma: Jetzt mach die Tür auf! Wir werden ihnen helfen, ob du willst oder nicht!

Jack: Meinetwegen.

(Er konzentriert seine Kraft auf das Tor, das langsam aufschwingt.)

 

(Die Erde bebt. Sie sehen sich beunruhigt um. Shina kommt aus ihrem Schlafraum.)

Jo: Was war das?

Lionel: Jemand muss das Tor geöffnet haben…

Shina: Unmöglich! Wir sind alle hier!

(Beunruhigt starren sie auf die Tür. Die Tür geht auf. Emma und Jack stehen im Türrahmen. Die Rebellen zücken ihre Waffen.)

Chris: Wer seid ihr?

Emma: Ihr wisst doch ganz genau, wer wir sind.

Chris (haucht): Mutanten…!

Yashar: Was wollt ihr hier? Verpisst euch!

Jack (zu Emma): Siehst du. Wir sind hier unerwünscht. Ist es das, was du dir wünschst?

Emma: Naja, würdest du jemandem vertrauen, der dich vom Antlitz der Erde vertrieben hat?

Jack (mit gesenktem Blick): Stimmt.

Jo: Wie habt ihr uns gefunden?

(Emma und Jack tauschen vielsagende Blicke aus.)

Emma (Zögernd): Ich habe euch gespürt.

Shina: Das kann nicht sein! Wir sind so weit unter der Erde, damit uns die Telepathen nicht finden.

Ragnar: Wir sollten uns besprechen.

(Die Anderen nicken und sie ziehen sich in die entgegengesetzte Ecke des Raums zurück.)

Jack: Ist es das, was du wolltest?

Emma: Keine Sorge, Jack. Sie werden uns nichts tun, ich weiß das.Vertrau mir.

(Die Menschen unterhalten sich leise.)

Yashar: Bestimmt wurden sie von Poison und Toxin geschickt, um uns auszuspionieren.

Ragnar: Halt die Klappe, Yashar. Wenn sie uns töten wollten, hätten sie es schon längst getan.

Yashar: Ich vertraue ihnen nicht. Sie führen irgendwas im Schilde.

Chris: Ich denke nicht. Die Kleine scheint ziemlich vernünftig zu sein.

Shina: Ich bin dafür, dass wir sie aufnehmen.

Lionel: Und was sollen wir dann mit ihnen machen?

Emma (Aus dem Hintergrund): Wir könnten euch Nahrung besorgen.

Jo (zuckt zusammen): Ich glaube, das wäre das Beste.

Yashar: Und wie sollen wir sichergehen, dass ihr uns nicht verpetzt?

Jack: Und wie konnten sie sichergehen, dass du sie nicht verrätst?

(Yashar schluckt und wendet sich ab.)

Yashar (murmelt): Sie tun wirklich so, als wären sie etwas Besseres als wir.

Lionel: Was könnt ihr überhaupt?

Jack: Telepathie und Energie.

(Sie treffen sich in der Mitte des Raumes.)

Yashar (brüllt aus seinem Zimmer heraus): Und das sollen wir euch glauben?

Ragnar (wirft einen bösen Blick in seine Richtung): Fresse halten ist angesagt!

Jo: Wollen wir nicht erst einmal essen?

Emma: Das ist wirklich sehr nett von euch, aber wir wollen euch nichts wegessen und müssen jetzt auch gehen.

Lionel: Kommt ihr morgen wieder?

Jack: Wir müssten es schaffen.

(Emma und Jack verlassen den Raum.)

 

(Chris liegt in seinem Bett. Er ist alleine im Raum. Nach kurzer Zeit öffnet er die Augen, streckt sich und steht auf. Er zieht seine Kleidung an und geht in die Haupthalle. Dort versammeln sich gerade seine Freunde um Emma und Jack.)

Jo: Wow, das ist ja unglaublich! Woher habt ihr den?

(Bewundert hält sie einen großen Bogen hoch. Er schimmert silbern, seine Sehne ist schwarz. Insgesamt sieht er sehr edel aus. Chris geht zu den Anderen.)

Emma: Wir haben ihn gekauft.

Lionel: Wahnsinn! So viel Geld habt ihr?

Jack (verlegen): So viel ist es auch nicht.

Yashar (murmelt): Die wollen uns doch nur bestechen.

(Ragnar schlägt ihm mit der flachen Hand auf den Hinterkopf)

Yashar: Hey, was sollte das denn?

(Er schlägt zurück. Kurze Zeit später prügeln sie sich.)

Emma (versucht abzulenken, laut): Ich habe euch Frühstück mitgebracht!

(Die Beiden schauen interessiert auf. Sie stehen auf, klopfen sich den Staub von der Kleidung und alle gehen zum großen Tisch in der Mitte der Halle. Nur Emma und Jack essen nichts.)

Shina: Habt ihr denn keinen Hunger?

Jack: Wir haben schon gegessen.

(Emma steht auf und guckt sich um. Dabei fallen ihr die Berge von Schrott auf.)

Emma: Was wollt ihr damit?

Yashar: Das geht dich gar nichts an.

Lionel: Wir sammeln alles, was wir kriegen können. Vielleicht können wir es irgendwann noch mal gebrauchen.

Jack (geistig abwesend): Warum verkauft ihr den Kram nicht? Davon könntet ihr euch doch Essen kaufen.

Yashar: Bist du bescheuert? Wer will den Schrott denn schon haben?

Emma: An sich ist das keine schlechte Idee, aber ich denke nicht, dass sie euch etwas abkaufen würden.

Yashar: Kein Wunder. Es ist immerhin eure Schuld, dass wir uns verstecken müssen.

Lionel: Komm schon, sie wollen uns doch helfen.

Yashar: Das glaubst du!

Shina: Ich kann dein Zögern verstehen, aber ich muss Lionel zustimmen. Bisher haben uns alle ihre Aktionen geholfen.

Yashar: Noch. Noch sind sie nett zu uns.

Jack (leicht genervt): Und das wird auch so bleiben.

(Alle schweigen bedrückt.)

Lionel: Und wie konnten Poison und Toxin die Macht erlangen?

Emma: Durch Erpressung und Bedrohung. Was meiner Meinung nach totaler Schwachsinn ist. Es gibt einige Mutanten, die stärker sind, aber unglücklicherweise sind das meistens Feiglinge.

Jack: Hör auf, Emma. Nicht, dass sie uns erwischen.

Emma: Wie sollen sie uns denn erwischen? Wir sind so weit unten… Keiner kann uns hier aufspüren.

Yashar: Und was, wenn doch? Ihr habt uns auch gefunden.

Emma (ebenfalls leicht genervt): Hat euch davor schon jemand gefunden? Ich kann deinen Hass verstehen, Yashar, aber eure Sicherheit ist nicht gefährdet.

Lionel: Vielleicht sollten wir uns erst einmal vorstellen. Also, ich bin Lionel.

Jack: Mein Name ist Jack.

Emma: Und ich bin Emma, seine Schwester.

Jo: Ich bin Jo und das ist Shina.

Ragnar: Mein Name ist Ragnar.

Yashar: Yashar.

Chris: Ach ja, und ich bin Chris.

 

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